lyrik

überbevölkerung I

der erde riesen menschenmassen,
ob sie sich lieben oder hassen,
sie können es partout nicht lassen:
verkehren, vermehren, verheeren
und hinterher beschweren.

© fips fischer 2000

astronomie

was vor dem weltall sonst so war,
das wird wohl niemals richtig klar.
ein urknall, so die überlegung,
der brachte alles in bewegung.
die supernova, heiß und dick,
war scharf auf einen superkick.
ein  weißer zwerg flog schnell heran
war ziemlich nah schon an ihr dran,
da schoss ein schwarzes loch vorbei
und fraß den weißen zwerg, oh wei!
ganz ferne, in der endzeitkrise,
apathisch stand ein  roter riese.
er nahm nicht teil an dem gebuhl,
denn er war völlig cool – und schwul.
die supernova, noch allein,
ließ sich mit einer sonne ein.
so feiern sie noch heute feten,
im stelldichein mit den planeten
und mögen sich ganz furchtbar gerne
im liebesleben unsrer sterne.
und manchmal kommt noch ein komet,
der fragt dann nach wie’s geht und steht.

© fips fischer 2000

krisensichere berufe

zitronenfalter
frauenschlüpfer
büstenhalter
wagenheber
schuhspanner
eisenträger
müllschlucker
rasensprenger
rauchverzehrer
raupenschlepper
stromzähler
wasserwerfer
türstopper
blindgänger

© fips fischer 2015

positiv

wenn positiv der arztbefund,
so ist das meist kein jubelgrund,
ist positiv dann die behandlung,
erfährt es die komlpette wandlung.
so kann ein wort uns hier bedrücken,
und dort, im gegenteil, beglücken.
auch negativ kann so gesehen
zum positiven sich auch drehen.

fips fischer 2015

der weg das ziel

najaaa…
mal ist das ziel im weg,
mal ist der weg weg,
mal ist der weg weg.
wenn aber mal alles weg ist,
ist man möglicherweise am ziel.

© fips fischer 99

leben

ich lebe noch,
und das kann ja nun
nicht jeder von sich
behaupten!

© fips fischer 2010

klimakrise

wenn für immer alles genau
so bleiben würde
wie es ist,
wäre es nicht so schlimm,
wie es werden würde,
wenn alles weiterhin
so gelassen würde,
wie es ist.

© fips fischer 2021